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  • AutorenbildJamin Deutscher

Wellenherz – mehr als ein Projekt

Aktualisiert: 6. Juli 2023



Vision: Kinder erleben tragfähige Beziehungen


>>Aus kindesbezogener Unterstützung wächst die Stärke der Zukunft

– Wellenherz (2018)



 

‚Wellenherz‘ als Branding entstand im 2018 in Südafrika. Dahinter verbirgt sich unsere Vision als Familie für die Arbeit mit dem Fokus ‚Kinder in Not‘. Dieses Anliegen verfolgten wir in Hawai‘i und möchten wir uns auch längerfristig in der Schweiz widmen.


Wir erinnern uns gut, wie wir auf der Fahrt durch den Dschungel auf Sumba, eine Inseln von Indonesien, anfangs 2018 über 'Wellenherz' oder auch Waveheart gesprochen haben. Unser Herz brennt für die Nöte der Kinder. Wir sprachen von einer Welle der Fürsorge, weiter unten im Blog erkläre ich mehr dazu. Über die Jahre und bestärkt durch die Kinder in Not Schule in Südafrika, begleitet uns diese Wortkombination – die Idee – die Vision – der Projekttitel. Hier ein paar Gedanken dazu:


Waveheart since 2018 – die ursprüngliche Idee

Anfangs 2018 waren wir für einige Wochen mit YWAM Perth auf der Insel Sumba in Indonesien. Kaum eine Zeit in unserem Leben war so erlebnisreich wie die Tage im Dschungel von Sumba. So viel gibt es dazu zu erzählen und dennoch fehlen einem die Worte, um auszudrücken, was uns tief bewegte.

  • Faszinierend war die Lebensweise vom Wohnen, über das Essen hin zum Arbeiten und der Schule. Einst lebte ein katholischer Priester dort und prägte das Gesundheitswesen und eine Schule. Heute gibt es kein Arzt und keine Schule mehr im Dorf. In unserer erlebnisreichen Woche dort gab es zum Essen stets Reis mit reichlich Kokosnuss in der Sauce. Kaffee tranken wir den Hauseigenen des jeweiligen Gastgebers – geerntet aus dem Garten und aufgegossen mit gleich viel Zucker wie Kaffee.

  • Furchteinflössend: Der Konsum von roten Beeren, welche als Betäubungsmittel galten, färbte den Menschen im Dorf ihre Zähne rot. Nachts hörten wir Schreie, Geraschel und Geräusche auf dem Wellblechdach. Der Nachbar würde nachts Geister beschwören und die Familie des Gastgebers verfluchen, sagten uns die Leute auf Nachfrage.

  • Bewegend: Die Woche verbrachten wir tagsüber mit den Kindern des Dorfes. Wir malten, unterrichteten, spielten, tanzten wild umher und entdeckten zusammen mit ihnen das Dorf (siehe Bild unten). Die Kinder kamen meist mit zerrissenen Kleidern, barfuss und oft stinkend. Dass bei unserer Ankunft ein Mädchen direkt weggesperrt wurde, irritierte uns stark. Wir erfuhren sie sei behindert und aus Scham liess die Familie keinen Kontakt zu uns zu.

  • Prägend: In kurzer Zeit erlebten wir, wie unsere Anteilnahme, unsere Präsenz, unsere ganz einfach gezeigte Liebe in den Kindern viel bewegte. Es mag komisch klingen aber die Gesichter der Kinder leuchteten auf. Es schien, als fühlten sie sich wahrgenommen und wertgeschätzt. Dementsprechend schmerzhaft war der Abschied. Es waren ganz tief prägende Begegnungen. Noch heute bin ich, Jamin, bewegt, wenn ich an den Jungen Nando denke. Wie er durch die Woche begann vor Freude zu springen und letztendlich beim Abschied heulend unserem Pick-Up nachschaute.

Simea hatte zwei innere Bilder während einer Morgenandacht, welche zu dieser Zeit passen und auch den Grundstein für Wellenherz legten. Das Bild einer Welle und eines Herzens. Zum Herz passte für uns der Ausdruck 'take heart', ein für uns verwandter Begriff wäre Fürsorge. In der Zeit im Urwald fühlte sich an, als wäre eine Welle der Fürsorge in die Leben der Kinder geströmt. Wir sprachen über die Erlebnisse und Bilder auf der Reise zurück vom Urwalddorf in die Hauptstadt. Es schien als entdeckten wir für uns eine Leitidee, ein Begriff, unsere Vision. Wir sprachen von 'Waveheart' – 'Wellenherz'.


 

Kinder in Not Schule – Vision und Projekt

Nach unserem halben Jahr mit YWAM Perth (DTS) zog es uns weiter für eine Vertiefungsschule nach Südafrika. YWAM bietet weltweit rund 800 Kurse und Seminare an. Akkreditiert sind diese durch University of the Nations (UofN). Auf der ganzen Welt an den verschiednen Standorten von YWAM, sie werden Bases genannt, gibt es eine Vielzahl an Workshops, Kursen und mehrmonatigen Schulen. Wir entschieden uns für die Second Level School Children at Risk (CAR). Eine Schule mit Fokus auf Children at Risk, englisch für Kinder in Not, schien für uns als Paar passend. Die dreimonatige Schule bestand hauptsächlich aus Unterricht, praktischer Arbeit und Coaching. Jede Woche unterrichtet eine andere Person zu einem Thema. Wir erinnern uns gut an die Themen:

  • Entwicklung von Kindern, mit spannenden Einblicken in die Hirnforschung.

  • Projektaufbau, war ein Schwerpunktthema mit Exkursionen und viel vermitteltem Know How der Schulleitenden.

  • Kriminalität, unterrichtet von einem ehemaligen Gangsterboss (Bandenführer)

  • Kinderprogramm mit praktischen Tipps zu Freizeitgestaltung und Betreuung.

  • Entwicklungshilfe, gab Einblick in Projekte, Dilemmas und Schattenseiten.

  • Aufklärung Sexualität, dabei ging es insbesondere darum, wie Frauen über ihrer Rechte und Umgang mit Menstruation praktisch aufgeklärt werden können.

  • Gemeinwesenarbeit, im englischen Community Development – wie unterstütze ich lokale Gemeinschaften, wie beispielsweise ein Quartier oder einen Stadtteil.

Wöchentlich machten wir Ausflüge zu lokalen Hilfsprojekten, wie zum Beispiel einem Landwirtschaftsprojekt, welches junge Menschen zum Anbau von Nahrungsmitteln befähigt, eine Kindertagesstätte oder Sozialprojekte in den Armenvierteln, in Südafrika Townships genannt.

Im Verlauf der dreimonatigen Schule musste jedes Paar oder jede Einzelperson, einen Projektplan erstellen. Sinn dabei war es, ein Herzensprojekt auf Papier zu bringen. In dieser Zeit entstand Wellenherz als Branding mitsamt Logo, 12 Seiten Projektbeschrieb und einer ersten Präsentation.




 

Wellenherz – die nächsten Schritte

Der erarbeitete Projektplan sollte uns, als CAR School Teilnehmende, motivieren ein Herzensanliegen klar zu formulieren. Die Idee dahinter ist aber noch viel grösser. Das Dokument liefert die Grundlage zum Aufbau einer Nonprofit-Organisation (NPO /NGO).


SCHWEIZ

Wellenherz steht für eine Welle der Fürsorge, die wir uns für die Leben aller Kinder wünschen. Unsere Vision dabei ist, 'Kinder erleben tragfähige Beziehungen'. Dazu wollen wir beitragen. Längerfristig wünschen wir uns, dass aus Wellenherz ein konkretes Projekt in der Schweiz in Kooperationen entsteht.


HAWAI'I

Schon in Südafrika hatten wir stark das Gefühl, nochmals im Ausland zu leben und

wirken zu wollen. Die CAR School bot uns viel Theorie, nun scheint es uns an der Zeit, praktische Arbeit ausserhalb des Gewohnten zu leisten. Es geht dabei hauptsächlich darum ein Teil eines bereits bestehenden Unterstützungsprojekts zu werden, bevor wir weiter an einem eigenen Projekt herumstudieren. Wir möchten heraus aus unsere Komfortzone, uns herausfordern lassen und Nöten in einem anderen Kontext begegnen. Dies scheint für unseren Weg wichtig. Wir machten uns auf die Suche und folgten unserem Herz, getragen von Gott. In diesem Zusammenhang stiessen wir auf einen Blogpost der Familie Jensen, sie sind Mitarbeitende bei YWAM Kona Hawaii. Ihre Geschichte und die von ihnen beschriebene Arbeit auf Big Island bewegte uns. Wir verabredeten einen Skypetermin und schon ein paar Monate später flogen wir hin zum Rekognoszieren. Für ein halbes Jahr investierten wir uns im 2023 in die Local Community in Kona, Hawai'i mit dem Fokus auf Kinder in Not. Im Sommer 2023 zog es uns zurück in die Schweiz. Dabei war der Schulstart unseres ältesten Sohnes einer der ausschlaggebenden Faktoren


ZURÜCK IN DER SCHWEIZ

Gespannt blicken wir auf die kommenden Jahre. Nebst dem Schwerpunkt auf unserer eigenen Familie möchten wir in Richtung Hausprojekt Wellenherz arbeiten. Dabei geht es darum einen physischen Ort der Begegnung und Stärkung für Kinder und Familien längerfristig zu erschaffen. #Projekte #Beratung #Begleitung #Begegnung #Auszeit #Entdecken #Förderung #Vernetzen


Es soll vernetzend und verstärkend in die Kinder- und Jugendhilfe wirken und als Schnittstelle dienen. #Timeout #Coaching #Weekends #Entlastungsprojekte


Jetzt heisst es Familie leben – praktische Erfahrungen machen – Wissen vertiefen – Vision vorantreiben





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